Dieser Text ist ein Kommentar und muss sich nicht zwingend mit der Meinung der monteunzensiert-Redaktion decken. Wir möchten die Schule nicht schlecht reden, sondern Ideen zur Diskussion geben.
Informatikunterricht, die Technikinterressierten sind gelangweilt, die Technikuninteressierten überfordert und dazwischen gibt es wenige bis niemanden? Muss das so sein? Nein!
Informatik ist, so Wikipedia, „die Wissenschaft von der systematischen Darstellung, Speicherung, Verarbeitung und Übertragung von Informationen, wobei in der Regel die automatische Verarbeitung mit Computern betrachtet wird.“ So trocken ist Informatikunterricht zugegeben auch nicht, aber wir lernen wie Webseiten programmiert werden auch wenn Webseiten heute meist mit Webseitenbaukästen gebaut werden. Wir lernen wie man einen Ordner in einen anderen verschiebt um Dateien zu organisieren auch wenn wir bereits seit Jahren damit Arbeiten mussten. Wir lernen wie ein Computerarbeitsplatz vor 10 Jahren aussah auch wenn es Geräte wie ein Modem gar nicht mehr in dieser Form gibt. Diese Themen haben nur einen geringen Praxisbezug (etwa spielen Handys keine Rolle), machen vielen Angst vor Technik anstatt sie zu nehmen und sind veraltet was in der digitalen Welt sehr schnell geht. Im Informatikunterricht geht es nicht nur um Informatikthemen, sondern auch um Medienpädagogische, wie Fake-News. Und das ist gut so. Aber es reicht nicht, wenn das Ministerium für Digitalisierung es für nötig hält einen eigenen Medienpädagogiktag für die 7. Klasse zu planen.
Und wie sollte es stattdessen aussehen? Unsere Schule, denn die entscheidet als private Schule maßgeblich über den Informatikunterricht, muss sich entscheiden ob man Informatikunterricht im engeren Sinn als Wissenschaft der Informatik oder als Unterricht für Medienbildung nutzt, für beides ist bei den aktuellen Rahmenbedingungen keine Zeit. Meiner Meinung nach brauchen wir aber Beides und dafür einen neuen Namen, der das widerspiegelt, z.B. „Medien“. Denn es ist wichtig digitale Services nutzen zu können aber auch zu verstehen wie sie funktionieren. Im Fach Medien werden in Form von Freiarbeit verschiedene Angebote mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen geschaffen zwischen denen die Schülerinnen und Schüler, je nach ihren Vorkenntnissen wählen können. Innerhalb dieser Themen geht es zum Einen um Medienbildung, also Datenschutz, Digitales Gestalten, Cybermobbing sowie einfache Tipps und Hinweise für hilfreiche Programme und Tools. Aber auch um klassische Informatikthemen, wie Programmieren, Datenbanken und Hardware. Dafür braucht es natürlich auch mehr und regelmäßiger Zeit. Eine Doppelstunde alle zwei Wochen, aber das von der 5. bis zur 10. Klasse. Denn bereits in der 5. Klasse besitzen viele ein eigenes Handy. Diese Freiarbeit könnte, aufgrund des selbständigen Arbeitens, auch sinnvoller vertreten werden, bei der aktuellen Ausfallquote der Informatiklehrer nicht unwichtig. Ein weitere Vorteil ist, dass jeder etwas dazu lernen kann und sich Schülerinnen und Schüler untereinander helfen können.
Unsere Schule muss die Chance sehen und den Informatikunterricht neu denken, damit er persönlicher, effektiver und zeitgemäßer wird um uns auf eine digitale Welt vorzubereiten.
Was sind eure Meinungen und Erfahrungen? Schreibt es gerne in die Kommentare!