Im Rahmen von Gedichten hat sich die 9. Klasse mit dem Erwachsenwerden beschäftigt und diese entstandenen Gedichte dürfen wir mit euch teilen.
Schmetterlingsklammern
Bunte Schmetterlingsklammern tragen,
aber es ironisch meinen.
Lieblingsmenschen „alte Bekannte“ nennen.
Aus Bastelzimmerbuddys
werden Instastorywatchers,
denn man sieht sich nicht mehr,
weil nächste Woche sind ja vier Tests,
zwei Klassenarbeiten,
ein Vortrag.
Bin ich nicht „im Spiel“ immer noch dein Freund?
Das ist diese Mark Forster-Nostalgie,
diese Andreas Bourani – Euphorie,
sind diese Happy End- Vibes.
Irgendwann hat man aufgehört vogelfrei zu spielen,
Pfotenclub zu schauen, Hexentränke zu brauen,
ganz ohne es zu merken.
Ist das Erwachsenwerden?
Dieses gar nicht merken,
wie all diese Momente zu Erinnerungen werden,
wie man in Gedanken versinkt,
was sein wird,
bis es ist,
und dann war es wieder,
ist nur noch Erinnerung.
Erwachsenwerden
Freiheit und Verantwortung
beides erdrückt einander,
zerfrisst sich gegenseitig,
hält den Anderen zurück.
Beides jedoch gehört zum Erwachsenwerden.
Eigentlich verwirrt mich das,
hin- und hergerissen,
wem ich folgen soll
oder doch lieber eine Mitte finden?
Und warum wird das eigentlich erwartet,
wobei es ein größeres Problem gibt.
Wer bin ich?
Was will ich?
Was werde ich sein?
Ohne mich mein eigenes Glück suchen zu lassen,
denkt jeder er wüsste,
wüsste was das Beste für mich ist,
erdrückt mich mit seinen Erwartungen,
sieht mich nicht mehr richtig,
lässt mich zerfallen,
will mir helfen.
Erdrückend.
Allein.
Und.
Ohne Titel
Schon wieder fühl ich viel zu viel,
kann nicht denken,
alles bricht zusammen.
Will nur einmal glücklich sein,
ohne die Gedanken.
Die Welt stresst mich,
sagt, wie ich was, wann tun soll,
lässt mir keine Zeit.
Zu langsam, zu schnell,
hör auf zu wachsen.
Ich würd‘ gern –
der Druck lässt keinen Platz
für eigene Entscheidungen.
Richte mich nach andern,
bleib zu Hause, denn da draußen
bin ich falsch.